Bodenvorbereitung
Frostfreie Tage lassen sich nutzen, um noch die letzten Arbeiten zur Bodenverbesserung vorzunehmen und die Beete für die Aussaaten vorzubereiten. Wer den Boden mit der Grabegabel lockern oder mit dem Spaten wenden will, kann dies gerade noch tun, damit sich zur Saatzeit wieder genügend Kapillaren gebildet haben, um die jungen Pflänzchen von unter her mit Feuchtigkeit zu versorgen. Den Boden noch kurz vor der Aussaat zu wenden wäre grundfalsch, weil er sich dann nicht mehr genügend absetzen kann.

Gründüngung, die den Winter über auf dem Beet blieb, kann man jetzt abharken und die morschen Reste, die die Regenwürmer noch übrigließen, kompostieren oder flach in die Krume einarbeiten. Der Winter bietet auch Gelegenheit, halb verrotteten Frischkompost in flacher Schicht (3-6 mm, je nach Bodenqualität) auf Gemüsebeeten oder unter Sträuchern, zwischen Stauden und Rhabarberpflanzen zu verteilen, wo sich die weitere Mineralisierung fortsetzt.

Was kann man schon draußen säen?
Gelbe Rüben benötigen kaum Wärme, um zu keimen, liegen aber lange Zeit im Boden. Frühsorten wie ‚Almaro‘, die süße Knabbermöhre ‚Sugar Snax‘ und ‚Flyaway‘ (wird von der Möhrenfliege gemieden, bleibt ohne Maden) bekommt es gut, wenn sie schon angekeimt sind, sobald sich der Boden erwärmt.
Gleiches gilt für glatte Petersilie, und auch an Wurzelpetersilie kann man sich schon wagen. Spinat (‚Lazio‘, ‚Dolphin‘ oder ‚Emilia‘) und Rettiche (‚Ostergruß‘, ‚Rex‘, ‚Neckarruhm weiß und rot‘) sind Gemüse, die gegen Ende des Monats gesät werden können. Im Weinbauklima stehen auch schon die Puffbohnen (Dicke Bohnen) zur Diskussion.

Paprika – mild oder scharf?
Nicht Ungarn ist die Heimat der Paprika (Capsicum annuum), sondern die fruchtbaren Täler der südamerikanischen Anden. Als Gemüsepaprika bezeichnet man Sorten mit großen blockigen oder spitzkegeligen Früchten und mild-süßem Geschmack. Sie reifen orangerot ab und sind schon äußerlich eine Augenweide. Als Peperoni oder Spanischer Pfeffer werden in Deutschland die scharf schmeckenden Sorten bezeichnet. In Österreich heißen sie Pfefferoni, in der Schweiz nennt man alle Sorten Peperoni, mitunter auch Paprika. Grüne Paprikafrüchte sind noch unreif, erst in der Reife zeigen sie ihre wahren Eigenschaften, wenn die Färbung in ein mehr oder weniger kräftiges Rot übergeht. Leider kann man den Früchten den Geschmack nicht ansehen: Ob höllisch scharf oder obstartig mild, das steht allein auf der Samentüte.

Von Februar bis März ist Aussaatzeit auf der Fensterbank oder im Gewächshaus bei 18-24 °C. Bald nach dem Aufgang wird in Töpfchen pikiert und nach den Frösten Mitte/Ende Mai ausgepflanzt im Abstand von ca. 60 x 60 cm. Ein Gewächshaus oder Frühbeet ist für Wachstum und üppigen Ertrag der wärmeliebenden Pflanzen von Vorteil, aber keine Bedingung. Die meisten Sorten gedeihen problemlos auch im Freien, in nährstoffreicher, lockerer Erde und an einem windgeschützten Platz in voller Sonne. Halten Sie die Pflanzen immer gleichmäßig feucht und düngen Sie ab Beginn der Blüte bis August flüssig alle 14 Tage. Bald brauchen die buschigen Pflanzen Halt durch einen Stab oder im Gewächshaus durch Schnüre.

Tipp: Zahlreiche Früchte zur gleichen Zeit bilden sich, wenn Sie die erste, die »Königsknospe«, ausbrechen. Sofort erscheinen die nächsten Blüten.